Software Freedom Day 2010: Review

Münster hat auch 2010 wieder am Software Freedom Day teilgenommen: Die Java Usergroup Münster (JUG) hat in Kooperation mit der Warpzone Münster und der Google Technology Usergroup einen kompletten Tag mit Vorträgen, Diskussionen und Gewinnspielen rund um freie Software veranstaltet.

Unser besonderes Dankeschön gilt dabei den Sponsoren, die es möglich gemacht haben, sowohl Preise für die Gewinnspiele als auch die Versorgung mit Speisen und Getränken zu ermöglichen:

  • OV Software aus Münster
    Seit über 35 Jahren bietet das Unternehmen OVSOFTWARE Know-How im Bereich der kundenspezifischen Softwareentwicklung. Die Dienstleistung beginnt bei der projektbezogenen Beratung, führt über die Erstellung des Anforderungskataloges und anschließender Implementierung, bis hin zum Testen und der anschließenden Übergabe an den Kunden.
    Ein Großteil der Projekte wird mit modernsten Javatechnologien umgesetzt.
  • Titan Networks aus Frankfurt
    Titan Networks ist ein Full-Service Internet Service Provider und bietet IPv4 und IPv6 Lösungen rund um Access, DSL, Housing, Hosting, Domains und VPN an. Titan Networks bietet darüber hinaus Beratungs- und Entwicklungsleistungen sowie Reseller Lösungen an.
  • Buchspenden: O’Reilly, APress

Im folgenden findet sich ein Überblick zu den Vorträgen, und auch die zugehörigen Foliensätze, sofern uns diese zur Verfügung stehen.

Die Vortraege im Einzelnen:

  • Memcached / Spy Memcached: Daniel Hiller (dbap GmbH)
    Memcached ist ein Sprachen agnostischer Cache Server, mit dem sich Ergebnisse von Datenbankabfragen oder auch Webseiten-/fragmente zwischenspeichern lassen, um so eine deutlich hoehere Performance bei geringerer Systemlast zu erzielen. Daniel berichtete über Praxiserfahrungen im täglichen Einsatz von Memcached bei verschiedenen Grosskunden von Internet Shopsystemen. Folien zu memcached.
  • Swing Steel Series: Gerrit Grunwald (Raith GmbH)
    Steel Series ist eine Bibliothek von custom Swing components – also zusätzlichen UI Komponenten, die Gerrit designt, grafisch implementiert und als Java Komponenten für Swing umsetzt. Dazu hat Gerrit unter anderem einen Konverter vom Adobe Fireworks FXG Format zu Java2D entwickelt, und zeigte in seinem Vortrag neue Swing Komponenten und gab Ratschläge zur Entwicklung und zum grundsätzlichen Vorgehen bei der Entwicklung von Swing Komponenten.
    Die Steel Series Swing Komponenten stehen unter einer OpenSource Lizenz zur Verfügung.
  • Softwarepatente und Technizität: Jürgen Hüneborn
     Rechtsanwalt Jürgen Hüneborn aus Münster ist spezialisiert auf IT-Recht, insbesondere Urheber- und Markerecht. Mit seinem Vortrag Technizität und Softwarepatente gab Herr Hüneborn einen interessanten und für viele Zuhörer hilfreichen Einblick in die Problematik von Softwarepatenten. Am Beispiel von Erfindungen und Patentierungen der Automobilindustrie erklärte er besonders anschaulich die verschiedenen Vorraussetzungen zur Erteilung eines Patentes – wie z.B. Technizität – bei der derzeitigen Gesetzgebung. Erläutert wurden außerdem der grundsätzliche Prozess der Patenterteilung sowie damit einhergehende Kosten unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lizensierungsmodelle.
    Ebenfalls wurde über die mögliche Angleichung des EU- und US-Patentrechtes und daraus resultierende Auswirkungen auf Innovation und OpenSource Entwicklung diskutiert.
    Bei einer regen Diskussion im Anschluß wurden noch spezifische Fragen und Meinungen zu dem Thema Softwarepatente ausgetauscht.
  • OpenSource Virtualisierung mit KVM, XEN und libvirt: Warpzone
    Mit KVM und XEN stehen zwei OpenSource Virtualisierungslösungen für Linux zur Verfügung. Waehrend Xen eine Para-Virtualisierung realisiert, d.h. Unterstützung vom Gastsystem benötigt, handelt es sich bei KVM (Kernel based virtual machine) um eine vollstaendige Emulation einer Maschine. Die AMD-V und Intel VT Technologien werden dabei zur Performanceverbesserung eingesetzt.
    Zur Verwaltung der verschiedenen Virtualisierungstechnologien gibt es mit libvirt eine Abstraktionsschicht, die eine vereinheitlichte API für darauf aufsetzende Lösungen anbietet. Die grafische Anwendung virt-manager erlaubt auf einfache Weise auch auf entfernten Hostsysteme virtuelle Maschinen zu managen.
    Auf diese Weise lassen sich sehr einfach virtuelle Maschinen für Test, Entwicklung, Staging oder auch bessere Ausnutzung vorhandener Server-Kapazitäten erstellen und verwalten.
  • DTrace Einsatz fuer Debugging und Analyse: Warpzone
    Bei DTrace handelt es sich um ein Systemwerkzeug zum Analysieren von Anwendungen in Echtzeit. DTrace steht unter der CDDL OpenSource Lizenz zur Verfügung, und wird beispielsweise seit MacOS X 10.5 standardmäßig mit einer grafischen Oberfläche und entsprechender Instrumentierung des Systems mitgeliefert.
    Bei der Demonstration von DTrace wurde die grundsätzliche Verwendung erläutert und das Potential von DTrace zum Debuggen und Tunen von Programmen und Betriebssystemabläufen aufgezeigt. DTrace ueberzeugte auch durch die hohe Geschwindigkeit selbst bei Aktivierung von häufig aktivierten Probes.
  • Enterprise Application Integration mit Spring Integration: Thomas Kruse (JUG Münster)
    Spring Integration ist eine Ergänzung des Spring Framework für Java Enterprise Anwendungen und den Microsoft .net Stack um Funktionalitäten für Enterprise Application Integration. Die zugrundeliegenden Patterns fuer Enterprise Application Integration basieren auf den von Hohpe et. al beschriebenen und etablierten Mustern.
    Spring Integration liegt mittlerweile als vorläufige Version 2 vor, dabei wird von Spring Integration starker Gebrauch von Spring-EL und Annotationen gemacht. (Spring Integration Folien)

Wir bedanken uns hiermit bei allen Sponsoren für ihre tatkräftige Unterstüzung und den Referenten für ihre erfrischenden Vorrträge und  aufgebrachte  Arbeit und Mühe. Wir wünschen uns, dass alle Teilnehmer bei diesem Software Freedom Day eine gute Zeit hatten, sowie Wissen und neue Ideen mit nach Hause nehmen konnten.

Bilder vom anschließenden Grillen: